Donnerstag, 15. Mai 2014

[REZENSION] Verliebt in Hollyhill



Titel: Verliebt in Hollyhill
Originaltitel: -
Autoren: Alexandra Pilz
Reihe: Band 2
Seiten: 384
Preis: 16,99€
Verlag: HEYNE fliegt
Kaufen: Hollyhill
Bewertung: ♥♥♥♥♥♥♥♥••
  
 

Emily ist zurück! Zurück in Hollyhill, dem englischen Dorf, das durch die Zeit reist. Und sie ist verliebt. In Matt. Doch hat diese Liebe eine Zukunft? Während Emily noch versucht, sich über ihre Gefühle klar zu werden, wird sie erneut in die Vergangenheit katapultiert. Mit dramatischen Folgen…


Auch der zweite Band hat wieder ein Neonfarbenes Cover, dass einem sofort in die Augen springt. Obwohl es dieses Mal in blau gehalten ist und deshalb insgesamt doch irgendwie schlichter ausfällt und mir dieses Mal aus diesem Grund sogar ein wenig besser gefällt. Trotzdem gehört diese Reihe Covertechnisch absolut nicht zu meinen Lieblingen. Silhouette des Mädchens, das einen Schirm in der Hand hält und auf ein entferntes Herrenhaus blickt, gefällt mir hingegen auch dieses Mal richtig gut! Hübsche Einstimmung auf das Jahr 1811!

 

Emily? 
(Wow… Schlechtester erster Satz aller Zeiten… o.O)


Nach dem ersten Band der jungen deutschen Autorin, Zurück nach Hollyhill, habe ich mich wirklich unglaublich auf den zweiten Band gefreut. Die Geschichte in Band eins, war witzig, spannend und erfrischend anders als alles was ich bisher gelesen hatte und die Erwartungen natürlich dementsprechend wieder einmal sehr hoch!
Und nachdem ich in den letzten Wochen so viele enttäuschende Fortsetzungen gelesen hatte, hatte ich beinahe ein wenig Angst auch hier enttäuscht zu werden. Aber zum Glück konnte ich auch wie bei Band eins die letzte Seite mit einem leisen Lächeln auf dem Gesicht umblättern.

Die Geschichte schließt beinahe nahtlos an den ersten Band an. Emily ist noch immer in Hollyhill und gerade von ihren dramatischen Erlebnissen mit dem Mörder Quayle zurückgekehrt. Es ist ihr eine kurze Verschnaufpause gegönnt, in der sie sich ihrem vollkommenen Gefühlschaos hingeben darf. Sie kann es immer noch nicht so recht fassen, dass Matt sie tatsächlich geküsst hat und ist vollkommen verwirrt, weil ihr alles wie ein Traum vorkommt. Denn kaum das sie zurück in Hollyhill ist, zeigt Matt ihr wieder die kalte Schulter und die arme Emily weiß nicht, wie ihr geschieht.
Ihr Gefühlschaos hält einige Seiten lang an, doch finde ich, dass Alexandra Pilz mit ihrer charmanten Art zu schreiben das Ganze sehr unterhaltsam rüber bringen kann, sodass es nicht zu arg ins Kitschige oder Schnulzige ausgeartet ist.
Doch auch in diesem Buch wartet natürlich ein neues Zeitreiseabenteuer auf Emily! Und zu meiner großen Freude geht es dieses Mal in die Zeit von Pferdekutschen, Korsetts, Kniebundhosen, großen Villen und schönen Kleidern. Emil reist mit dem kleinen Dörfchen Hollyhill und dessen Einwohnern ins Jahr 1811, in die Zeit von Jane Austen um dort einer bisher noch unbekannten Aufgabe nachzugehen.

Sehr schön war, dass gleich zu Beginn des Buches Erinnerungen aus dem ersten Teil sehr elegant in Emilys Gedankengänge eingeflochten wurden, sodass ich keinerlei Problem hatte das Geschehen aus Band eins noch einmal zu reflektieren und wieder in die Geschichte hineinzukommen, um gleich darauf ins 19. Jahrhundert katapultiert werden zu können.

Natürlich gibt es nur für diesen Zeitabschnitt bei mir gleich mal ordentlich viele Pluspunkte! Denn sobald auch nur die Jahreszahl aufgepoppt ist, ging bei mir das Kopfkino los und ich hatte erwartet, dass auch in Schriftform ein absolutes Kino losgeht, da die Alexandra Pilz ja bekennender Jane Austen Fan ist. Ich weiß nicht genau, ob ich einfach zu viel erwartet habe, aber insgesamt hatte ich leider das Gefühl, dass der zweite Band weniger detailverliebt und dadurch etwas weniger charmant war als der erste Teil. Was auf keinen Fall bedeutet, dass die Geschichte nicht noch immer sehr unterhaltsam und liebenswürdig war, nur eben insgesamt ein wenig weniger liebevoll.
Wo ich im ersten Band noch absolut traumhafte Umschreibungen der Gegenden und Orte lesen konnte, waren diese hier nur halb so schön beschrieben. Allerdings ist dies wie gesagt kein gravierender Kritikpunkt, da das Leben, die Kleider und überhaupt alles aus dieser Zeit insgesamt sehr gut dargestellt wurde. Man erfährt einiges über die dort vorherrschende Etikette und die Verhältnisse. Am Ende des Buches erfährt man auch, dass Alexandra Pilz dafür eigens in England recherchiert hat. Da hat sich die Arbeit auf jeden Fall gelohnt!

Viel mehr ist mein einziger richtig großer Kritikpunkt in Verliebt in Hollyhilly, dass zwei oder dreimal in der Geschichte vollkommen unpassend über Emilys Beziehung zu Matt gesprochen wurde. Ein Beispiel, was mir sehr im Gedächtnis geblieben ist, ist als eine Person im Laufe der Geschichte gefesselt wurde, um sie am Weglaufen zu hindern. Und während diese Person da so geknebelt auf dem Boden liegt, fällt auf einmal das Thema Matt. Vollkommen aus dem Zusammenhang. Und es wird seitenweise darüber gesprochen, als ob es im Moment nichts Wichtigeres gäbe.
Klar, Emily beschäftigt ihre Beziehung zu Matt während des gesamten Buches unglaublich. Das sagt uns ja schon der Titel. Aber vereinzelt in genau solchen Szenen fand ich diese krasse Fixierung auf dieses Thema schon echt störend und etwas übertrieben, gerade wenn es absolut nicht in den Kontext passte.

Aber genug der schlechten Worte! Denn insgesamt konnte mich der zweite Teil der Reihe nämlich wirklich überzeugen. Die Charaktere sind genau wie im ersten Band noch immer alle sehr liebevoll ausgearbeitet und ließen mich des Öfteren sogar richtig schmunzeln. Jeder von ihnen hat eine ganz spezielle Macke, die sie nicht nur charmant, sondern auch sehr facettenreich macht. Neben Silly, Josh, Joe, Rose und wie sie auch alle heißen, treten weitere Figuren in den Mittelpunkt, die dem ganzen Geschehen eine neue Richtung geben und sogar für eine dramatische Wendung im Geschehen sorgen.
Nach wie vor finde ich die Ideen von Alexandra Pilz einfach zauberhaft und erfrischend. Ohne es zu wissen, hatte ich mir in diesem Band eine Antwort erhofft, wieso das alles geschieht und wieso das Dorf in der Zeit reist. Und als ich die einfache aber simple Erklärung las, musste ich tatsächlich lachen. Zwar kann man sagen, dass die Autorin es sich damit sehr einfach gemacht hat, aber insgesamt passt diese Begründung so gut in die Geschichte, dass man nicht meckern kann.

Der Spannungsbogen war auch in diesem Teil nicht gerade überragend, aber dennoch wurde mir auf keiner Seite langweilig. Um ehrlich zu sein, hätte es mich auch überrascht, wenn das Ende mit einem großen Wumms, jeder Menge Action und Pistolenschüssen daher gekommen wäre. So passt das Buch insgesamt sehr gut in die Zeit und auch in die Geschichten Jane Austens.
Es gibt Dramen, komplizierte Liebesbeziehungen und Familienverhältnisse und für dieses Thema war der Spannungsgrad vollkommen ausreichend und zufriedenstellend.
Der Schreibstil ist genau wie in ihrem Debüt sehr lebendig und zauberhaft zu lesen. Man kann gar nicht anders, als sich in der Geschichte und zusammen mit Emily und Matt einfach wohlzufühlen. 


Nach wie vor bin ich wirklich begeistert von der Reihe und finde es schön mal wieder etwas von einer wirklich talentierten deutschen Autorin zu lesen. Ein paar kleinere Kritikpunkt habe ich dieses Mal gehabt, aber noch immer habe ich selten eine Geschichte gelesen, die mich so verzaubert hat und beim lesen einfach nur glücklich gemacht hat.
Von mir gibt es insgesamt acht von zehn Cupcakes.



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