Montag, 15. April 2013

[REZENSION] WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast



Titel: Wake - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast
Originaltitel: Wake
Autor: Lisa McMann
Genre: YA Fantasy
Kaufen: WAKE


 

Du bist nicht allein, wenn du träumst.
Spannung, Romantik, Mystery und eine starke Heldin! Preisgekrönter New York Times Bestseller Packend und mitreißend erzählt Träume, in denen man nackt durch die Stadt geht? Aus einem Hochhaus stürzt? Die hübsche Nachbarin küsst? Das hat die siebzehnjährige Janie alles schon zur Genüge gesehen -  in anderer Menschen Träume. Wann immer jemand in ihrer Umgebung einschläft, kann sie seine Träume sehen. Nur kann sie niemandem davon erzählen, denn keiner würde ihr glauben. Und so lebt sie mit einer Gabe, die sie nicht will und die sie nicht kontrollieren kann. Doch dann wird sie in einen Alptraum gezogen, der ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt. Zum ersten Mal ist Janie mehr als nur die Zuschauerin eines Traums. Sie ist mittendrin ...


Das Cover zeigt ein Kissen, welches – genau wie der Schriftzug des Titels – im Dunkeln zu leuchten scheint. Es ist alles dunkel und düster gehalten, was gut zu dem Thema der Träume und zu dem Buch allgemein passt. Sehr gut finde ich, dass hier das Originalcover übernommen wurde.
Etwas verwundert war ich darüber, wie riesig die Lettern in dem gesamten Buch waren. Und dann hatte es auch noch nur 225 Seiten, was heißt, ich hatte es in kaum 2 Stunden durchgelesen. 


Janie Hannagan fällt das Mathebuch aus der Hand.


Ein netter Start der Trilogie, der mich aber nicht ganz überzeugen konnte. Vielleicht sollte ich mit dem Positiven in diesem Buch anfangen: Die Geschichte!
Es geht um Janie, einem Mädchen aus der sozialen Unterschicht, deren Mutter Alkoholikerin ist und die sich trotz ihrer besonderen Gabe versucht in der Welt zu Recht zu finden. Sie sieht die Träume anderer Menschen, die um sie herum einschlafen und durchlebt sie am eigenen Leib. Die Idee gefällt mir richtig gut, und der Spannungsbogen der Geschichte geht stetig nach oben. Zum Ende hin konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht.
Allerdings dauert es zugegebenermaßen ein wenig, bis man sich überhaupt erst einmal in die Geschichte hineingefunden hat. Was wohl an dem wirklich komischen …ungewöhnlichen Schreibstil der Autorin liegen könnte. Ich glaube ich habe kein einziges Komma in diesem Buch gefunden, es sei denn es sind Wortaneinanderreihungen, wie „Sie reicht ihm ein Sandwich, er nimmt es, packt es aus, isst es langsam.“ Die Sätze sind kurz, abgehackt, manchmal sogar gar keine richtigen Sätze auf Grund von fehlendem Subjekt oder Objekt. Dann kommt noch dazu, dass die ganze Geschichte im Präsens geschrieben ist, was ich ohnehin schon immer recht schwierig finde. Aber dann noch in Kombination mit diesen verkürztem Satzbau… Es hat beinahe bis zur Hälfte des Buches gedauert, bis ich damit klar gekommen bin, und selbst dann fand ich es nicht sonderlich toll. Es wird auf jegliche Umschreibungen, Beschönigungen und unnütze Details verzichtet. Auf Grund der immer wieder kehrenden Datumsangabe, sowie Uhrzeiten, hat man ein wenig das Gefühl einen Polizeibericht, oder gar nur ein Drehbuch zu lesen. Zwar ist das zugegebenermaßen ein tolles Stilelement, wenn es richtig eingesetzt wird, aber bei „Wake“ war es von Anfang bis Ende irgendwie nur…merkwürdig. Hier fehlt es eindeutig an Tiefe, was auch der Geschichte ab und an schadet, da sie so trotz der Spannung etwas flach wirkt. Durch die eintönige Satzstruktur kann einfach kein richtiger Lesefluss entstehen.
Das ist wohl mein größter Kritikpunkt an dem Buch, denn ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen und hätte ich die Geschichte ab der zweiten Hälfte nicht so interessant gefunden, hätte ich das Buch wahrscheinlich, trotz seiner Kürze, aus der Hand gelegt und nie wieder angerührt.

Die Handlung selbst ist zwar interessant, doch auf Grund des merkwürdigen Schreibstils muss man sich teilweise anstrengen durchzuhalten und auf jedes Detail achten, damit einem Nichts entgeht.
Man wird immer wieder, fast schon unerwartet, in die Träume anderer geworfen und erlebt zusammen mit Janie die Gefahren und die Monster. (Auch etwas Merkwürdiges, wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob das ein Kritikpunkt ist – Janie erlebt sehr viele Albträume. Hat die Autorin einfach die schönen, oder auch normalen Träume fast vollständig weggelassen? Oder sind die Albträume am stärksten, sodass Janie fast ausschließlich in sie hineingezogen wird?) Man erlebt eine rasche Abfolge von einzelnen Bildern, was durch die skizzierten Sätze eine gute Wirkung erzielt. Man fühlt sich genau wie Janie etwas verwirrt, und etwas überfordert, aber hier passt es erstaunlich gut in die Handlung hinein.
Natürlich darf auch hier die Liebesgeschichte nicht fehlen. Doch wirkt die Handlung dadurch nicht banal oder vorausschaubar, denn diese spielt sich mehr oder weniger am Rande ab.
Die Geschichte konzentriert sie hauptsächlich auf Janie und die Träume, in die sie gerät. Sie ist so ziemlich für sich selbst verantwortlich, da sich ihre alkoholkranke Mutter nicht um sie kümmert. So lernt man Janie als eine starke Protagonistin kennen, die neben der Schule in einem Pflegeheim arbeitet, um sich das Geld fürs College zu verdienen. Und trotz ihres kleinen Problems mit ihrer Gabe lässt sie sich nicht untergehen, sondern hat gelernt damit umzugehen.
Auch die anderen Charaktere wurden kurz anskizziert. So gibt es noch Carrie, Janies beste Freundin (die um ehrlich zu sein etwas nervig ist), Carl, Melinda, Stu und ein paar Menschen aus dem Pflegeheim, in dem Janie arbeitet. Man erfährt über sie alle nicht viel, aber gerade so genug, dass man sie im Gedächtnis behält und ihre Rolle einordnen kann. Allerdings wirken sie durch die kurzen abgehackten Sätze und die fehlende Tiefe ein wenig blass. Man muss sich vor allem bei Janie und Carl einiges dazu reimen, um sie einigermaßen kennen zu lernen.
Ein paar Themen, die in diesem Buch – neben Janies Träumen – sehr präsent sind, sind Alkohol, Drogen und am Rande auch um Sex. Auch hier wird nicht viel beschönigt, oder fantastisch dargestellt. Nein, alles wirkt sehr realistisch, was wiederrum nur durch die Aneinanderreihung der kurzen Sätze funktioniert.
Alles in allem fehlt es der puren Handlung an nicht viel, da man sich einige Dinge recht gut dazu denken kann, insofern man der Geschichte folgen kann. Der Auftakt dieser Trilogie ist halbwegs gelungen, nur der äußert gewöhnungsbedürftige Schreibstil war zumindest für mich mehr als irritierend. Ich werde mir auf jeden Fall bei Gelegenheit noch Teil 2 und 3 besorgen und schauen, ob ich mich vielleicht nach dem zweiten Buch an den Schreibstil gewöhnt habe.

 

"Wake – Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast“, hat durchaus Potential. Die Handlung ist fesselnd und spannend. Janie ist eine äußerst starke Protagonistin, die versuch das Beste aus ihrer Situation zu machen. Lediglich der gesamte Schreibstil der Autorin ist durch das Abgehackte schwierig und pure Geschmackssache. Aber da mich genau dieser unheimlich gestört hat, gibt es dafür von mir fünf von zehn Cupcakes.



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