Dienstag, 5. März 2013

[REZENSION] Das Grauen in den Bergen



 

Titel: Das Grauen in den Bergen
Originaltitel: -
Autor: Fred Ink
Genre: Horror
Kaufen: Das Grauen in den Bergen



 

Ein Mann wird aus der Nervenheilanstalt entlassen und erfährt von einem mysteriösen Erbe. Die Suche nach seinen Wurzeln führt ihn tief in die Berge Neuenglands, wo zahlreiche seiner Vorfahren auf grausige Weise ums Leben kamen. Was erwartet ihn auf dem nebelverhangenen Gipfel? Welche Macht zieht unwiderstehlich an ihm und hat seine Familie ins Verderben gestürzt? Eine klassisch angehauchte Horrornovelle für Freunde der "alten Meister" wie Poe oder Lovecraft!

 

Liebste Magdalene,
Wenn du dies liest, existiere ich nicht mehr.

 

Die Geschichte spielt im Jahr 1927. Nachdem Roderick Usher aus einer Nevenheilanstalt entlassen wurde erfährt er von einem mysteriösen Erbe. Allerdings weiß er zu Beginn nicht von wem er dies erhalten könnte. Schnell stellt sich jedoch heraus, dass es sich um seine vermissten Eltern handelt, die ihn dazu auffordern deren Haus bis auf die Mauern nieder zu brennen. Roderick wird neugierig und beschließt dem Haus einen Besuch abzustatten, um den Beweggründen seiner Eltern auf die Schliche zu kommen.

Zu Beginn war ich etwas skeptisch, auf Grund der Beschreibung der Geschichte. Ein Autor maßt sich an mit Edgar Allan Poe und Lovecraft verglichen zu werden? Klingt auf den ersten Blick mehr als ungeheuerlich, doch nachdem ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und sogar Abendessen machen und Zähneputzen nicht davon loskam, ist mir klar, dass dieser Vergleich durchaus berechtigt ist. Dieses Buch hat mich trotz seiner Kürze einfach umgehauen!

„Das Grauen in den Bergen“ ist als eine Art Brief aufgebaut, die Roderick an seine Frau oder Freundin, Magdalene, schreibt. Er erzählt ihr von den Geschehnissen ab dem Moment, in dem er die Anstalt verlässt, bis zum Ende seiner Geschichte. Man erfährt nicht viel über den Hintergrund Rodericks und schon gar nichts über den Hintergrund Magdalenes, doch dies ist auch zu keiner Zeit notwendig, denn das Buch will nur eines: Schocken! Und das gelingt ihm überaus gut.

Der Einstieg der Geschichte ist noch recht gemächlich gehalten. Man erfährt etwas über die Geheimnisse über Rodericks Familie, lernt ihn und seinen Charakter ein wenig kennen. Man erfährt wieso er in der Nervenheilanstalt war und man begleitet ihn auf seiner kurzen Reise zu den Geschehnissen, zu dem Grauen in den Bergen. Insgesamt gibt es wie gesagt recht wenig Hintergrundinformation, aber wie ebenfalls schon gesagt, ist diese auch nicht notwendig, da hier genau das Richtige Maß an Informationen die für die Geschichte notwendig sind, gefunden wurde.
Der Schauplatz der Geschichte ist ein altmodisches kleines Dorf, das von einem permanenten mysteriösen Summen umgeben wird. Die Spannung beginnt ab dem Moment, in dem der Hauptschauplatz betreten wird, stetig zu steigen. Auch hier schafft es Ink mit nur wenigen Worten eine perfekt zu der Geschichte passende Umgebung zu beschreiben, die in einem wahrliche Schauer auslöst. Man fühlt sich beinahe selbst in das Dorf hineinversetzt und versucht zusammen mit Roderick die Rätsel zu knacken und das Geheimnis um seine Familie zu lüften.
Der Erzählstil ist etwas altmodisch, jedoch dem Setting angepasst und zu keiner Zeit schwer zu lesen, er unterstreicht lediglich die Erzählung perfekt. Es gibt einige Momente, in denen der Leser selbst zum Mitraten animiert wird und wie sehr man es auch versucht, man kommt nicht drum herum die Lösung des Rätsels bis zum Ende ergründen zu wollen! Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, auch wenn mich die Entschlüsselung des Codes zu Beginn einige Nerven gekostet hat.
Man ist sich permanent der lauernden Gefahr bewusst, ganz wie Roderick, doch trotz des mulmigen Gefühls will man einfach wissen wie es weiter geht, und wie die ganze Geschichte enden wird. Dieses Buch kann man einfach nicht so schnell wieder aus der Hand legen.

Trotz allem hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, dass Fred Ink hier versucht von Poe oder Lovecraft abzukupfern, er hat eine vollkommen neue Novelle verfasst, die einfach unglaublich spektakulär ist und eine gelungene Hommage an die Schriftsteller darstellt. Der Autor braucht sich zu keiner Zeit zu verstecken.
Insgesamt ist das Buch eine tolle Idee, die für Horrorfans mehr als lesenswert ist. Die Spannung steigt bis ins unermessliche und bildet am Ende einen perfekten, grausigen Abschluss.

 

Alles in allem war dieses kurze, aber dennoch ausreichende Buch von der ersten bis zur letzten Seite spannend und sehr unterhaltsam. Wer nicht vor Horror zurückschreckt, sondern eher großen Gefallen daran findet, kommt hier durchaus auf seine Kosten! Eine Gänsehaut ist garantiert!  
Von mir gibt es dafür die volle Punktzahl.


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